Die Geschichte unserer Kirche
Herzlich willkommen...
Es freut uns, dass Du Dich für unsere Kirche interessierst.
Der hier präsentierte Rundgang führt Dich durch folgende Kapitel:
"Die Geschichte unserer Kirche"
"Unsere Kirche - erste Schritte ins Innere"
"Die Perjener Guthirtenmutter"
"Das Querschiff, der Kreuzweg"
"Die Seitenaltäre"
"Der Altarraum"
"Die Pfarrer von Perjen"
"Kirche ist mehr..."
"Die Geschichte unserer Kirche"
Die Pfarrkirche von Landeck/Perjen und das Gebäude des ehemaligen Kapuzinerklosters befinden sich in der Kirchenstraße, ungefähr in der Mitte des Stadtteils Perjen.
Du kannst die Kirche von Westen als auch - wenn Du über das Bild fährst, siehst Du es - von Osten erreichen.
Schon vor dem Jahr 1752 stand hier eine kleine Kapelle. Sie umfasste den Raum unter der heutigen Empore der Kirche. Das ist auf dem Foto der Gebäudeteil unter dem kleineren Türmchen. Dort, wo sich jetzt das Eingangsportal befindet, stand einst der Altar.
Im April 1752 bekamen die „Perjenner Gemainsleute" die Erlaubnis, die Kapelle zu einem kleinen Kirchlein zu erweitern. Der Zubau war mit Jahresende fertig. Das Kirchlein wurde "Unserer Lieben Frau, Hilfe der Christen", sowie den Heiligen Notburga und Isidor geweiht – deshalb sind diese auch heute noch im Hochaltarbild zu Füßen der Muttergottes zu sehen. Durch die Erweiterung konnten hier erstmals Gottesdienste abgehalten werden.
Wandermönche, meist aus dem Kapuzinerkloster Imst, kamen fallweise nach Perjen, um Messen zu lesen. Dafür wurden die Geistlichen abwechselnd bei verschiedenen Bauern verköstigt.
Der "Pfaffensteig" zwischen Stanz und der Lötz erinnert noch heute an die Wandermönche, die meist mehrere Orte betreuten und dabei Gaben für das Imster Kloster sammelten.
Dafür segneten sie Hof und Vieh, beteten für und mit den Menschen und beschenkten Kinder mit Heiligenbildchen.
Mit dem Bau des Kapuzinerklosters in den Jahren 1921 bis 1923 wurde auch das kleine Kirchlein vergrößert, ein breites Querschiff und ein neuer Chor (Altarraum) wurden angebaut, der Kircheneingang wurde an die Südostseite verlegt.
Steine für den Klosterbau wurden vom Perjener Steinbruch oberhalb des heutigen Burgweges gebrochen und mit Pferde- und Ochsenfuhrwerken zur Baustelle befördert.
Vor dem Klosterbau waren die Patres in der "Beatushöhle" in der Riefengasse untergebracht. Diese "Beatushöhle", wie der Hof samt Stadel im Volksmund bezeichnet wurde, war eines der ältesten Gebäude Perjens und diente laut urkundlichen Unterlagen vormals als Wirtschaftsgebäude der Burg Schrofenstein.
Am 13. April 1925 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Kirchenbaues durch den Apostolischen Administrator der Apostolischen Administatur Innsbruck-Feldkirch Dr. Sigismund Waitz.
Im Bild rechts eine Innenansicht der Kirche aus dem Jahr 1936
In der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus wurde auch die Haltung gegenüber der Kirche ablehnender. Im Jahr 1939 wurde das Kloster von den damaligen Machthabern aufgehoben, den Brüdern wurde gedroht, bewaffnete Macht anzuwenden, falls sie sich widersetzten. Innerhalb von vier Tagen wurden drei alte Brüder mit Pferdewagen nach Imst abgeschoben, zwei Brüder durften noch in der Sakristei und dem angrenzenden Gang wohnen bleiben.
Der damalige Superior Pater Benvenut wurde 1942 aus Perjen vertrieben.
In das Kloster wurden eine Haushaltungsschule für Mädchen, ein Schülerheim für die Oberschule, das Wasserwirtschaftsamt, das Straßenbauamt und eine Abteilung des Sicherheitsdienstes untergebracht. So blieb es bis 1943. Nun wurden Räume für den Rüstungsbetrieb angefordert. Ein Luftschutzkeller wurde eingerichtet.
Nach Ende des Krieges dauerte es noch fast ein Jahr, bis die Ämter woanders untergebracht wurden und Kloster und Kirche wieder zurückgegeben werden konnten.
Am 1. Februar 1948 wurde die Ordenskirche der Kapuziner durch den damaligen Administrator der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch Bischof DDr. Paulus Rusch zum Pfarrvikariat Perjen mit dem Titel "Maria, Hilfe der Christen" erhoben. Das neue Pfarrvikariat umfasste Gebiete der Stadtpfarre Maria Himmelfahrt in Landeck und der Pfarre Zams.
Die feierliche Amtseinführung des ersten Pfarrers Pater Ludwig Enzlmüller (von Natternbach, OÖ) erfolgte am 29. Februar 1948 durch Provikar Dr. Bruno Wechner. Zwei neue Matrikenbücher wurden angeschafft (Ehe- und Sterbebuch). Das Taufbuch wurde schon seit 1939 geführt. Am 15. April 1948 erfolgte die Angelobung und Amtseinführung des ersten Pfarrkirchenrates.
Am 15 Jänner 1951 das Pfarrvikariat zu U.L.F. Maria Hilfe der Christen in Perjen mit Zustimmung von Rom dem Kapuzinerorden inkorporiert und somit dem Orden der Kapuziner zur Seelsorge anvertraut.
Am 1. Februar 1951 wurde Perjen zur selbständigen Pfarre erhoben.
Die Kapuziner betreuten die Pfarre Perjen von 1948 bis zum Jahr 2007. Im Jahr 2007 mussten die Kapuziner aus Personalgründen ihr Perjener Kloster bis auf weiteres verlassen.
Die Pfarre "Maria, Hilfe der Christen" in Perjen bleibt weiter bestehen und das Gebäude des ehemaligen Klosters kann weiterhin als Zentrum des pfarrlichen Geschehens genützt werden.
Soweit ein erster Einblick in die Geschichte. Auf der letzten Seite dieses Kirchenführers findest Du weitere Details aus der Chronik, Bilder aller Pfarrer von Perjen und den ausführlichen Bericht "Landeck-Perjen 1921-2007" von Br. Gaudentius Walser zum Download.
Bevor Du ins Innere der Kirche trittst, überquerst Du den kleinen Kapuzinerplatz, welcher erst 1992 sein heutiges Aussehen erhielt (Früher verlief die Gartenmauer bis zur Mitte des jetzigen Platzes).
Auf der rechten Seite siehst Du den Franziskus-Brunnen.
Die Idee für diesen Platz und der Entwurf der Brunnenstatue - Der Heilige Franziskus mit einem Kind! - stammen vom Kapuziner P. Hermann Gasser.
Dieser Vorschlag wurde dann vom Wenner Bildhauer Holger Tangl in Holz ausgeführt und von der Metall- und Kunstgießerei Krismer in Telfs gegossen. Den Brunnen hat der Perjener Dipl.Ing. Andreas Pfenniger entworfen, er war damals Mitarbeiter im Architektenbüro Falch. Der Brunnen wurde vom Perjener Robert Mayr geschalt, die Firma Mayreder (Kaifenau) hat die Arbeiten ausgeführt.
Der Vorschlag, den Platz Kapuzinerplatz zu nennen, kam von Malermeister Martin Fleisch, welcher auch das passende Schild anfertigte.
Der Kapuzinerplatz bietet Raum für verschiedene Veranstaltungen und Aktionen.
Bei Festlichkeiten marschiert hier die Perjener Musik auf, in der Vorweihnachtszeit laden die Frauen der Mütterrunde zum Kauf von Keksen ein (fahre über das Bild) und noch vieles mehr an gemeinschaftlicher Begegnung ereignet sich hier. Im Advent und in der Weihnachtszeit wird hier die Perjener Krippe aufgebaut.
Auf der linken Seite des Kapuzinerplatzes erinnert das Missionskreuz an die Pfarrmissionen, die in den Jahren 1947, 1957 und 1972 hier gehalten wurden.
Unser Glaube braucht immer wieder Erneuerung, Vertiefung und die Gemeinschaft um beständig zu sein.
Auf der folgenden Seite betrittst Du die Kirche...